Diese Bögen sehen nicht so aus wie die Elbenbögen im Film von Peter Jackson (solche Nachbauten siehe hier); das wäre schon wegen des Urheberrechtes schwierig, und außerdem sind diese Bögen nur begrenzt zum Schießen geeignet. Zudem ist die Gestaltung der Bögen im Film von der Phantasie der Macher bestimmt und kann sich in ihren Einzelheiten nicht auf Tolkien berufen, da man über Tolkiens Vorstellungen von Bögen kaum etwas weiß. (siehe unten)
Außerdem gibt es, wie ebenfalls unten erläutert, ja nicht nur elbische Bogenschützen; auch viele Menschen in Mittelerde konnten hervorragend mit dieser Waffe umgehen.
Ich biete traditionelle Holzbögen an ähnlich denen auf den Fotos, gefertigt als Einzelstücke in Handarbeit von Konrad Vögele, der nicht nur der nach meiner Meinung beste Holzbogenbauer Deutschlands ist, sondern auch einer der besten Holzbogenschütze (Deutscher Bowhunter-Meister Holzbogen 2006, 2008 und 2015 sowie der erste Weltmeister im Primitive Bow 2007).
Über die Technik der Pfeile und Bögen findet man bei Tolkien wenig. Tolkiens Interesse daran war nicht technischer Art, und soweit bekannt, hat er selbst niemals Bogen geschossen.
Über die Elbenbögen des Ersten Zeitalters ist nur bekannt, dass es sich in der Regel um Langbögen aus Eibe handelte. Tolkien bezieht sich dabei wahrscheinlich auf die ihm aus der englischen Geschichte bekannten Langbögen, so dass sie eine ähnliche Form wie diese gehabt haben dürften.
Im Zweiten Zeitalter benutzen die Menschen von Númenor technisch hoch entwickelte Stahlbögen und über einen Meter lange Pfeile; über das Sehnenmaterial ist nichts bekannt.
Im Dritten Zeitalter wurden dann wieder Holzbögen benutzt. Waldelben wie Legolas schossen mit weniger als mannshohen hölzernen Langbögen, die Bögen der Elben von Lórien (Lothlórien) waren etwas länger; als Sehnenmaterial diente Elbenhaar. Legolas erhielt von Galadriel einen dieser längeren Bögen, die zu jener Zeit als die besten Bögen in Mittelerde galten, als Geschenk.
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Die wichtigste Rolle als Bogenschütze in einer von Tolkiens Geschichten spielt ein menschlicher Krieger im Dritten Zeitalter: [...] Bard, ein Nachkomme des ehemaligen Königs ... Mit seinem letzten Pfeil ... tötet [er] den Drachen [Smaug in »The Hobbit«]. Später baut dieser Bogenschütze das Königreich seiner Vorfahren wieder auf und wird König, bekannt als Bard der Bogenschütze und Bard der Drachentöter. Bard ist der einzige Bogenschütze in Tolkiens Werken, von dem ein Schuss mit derartiger Bedeutung überliefert ist.
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Elbische Bogenschützen sind (nicht nur) in diesem Krieg auch als Einzelkämpfer gefürchtet; besonders von Legolas wird immer wieder erwähnt, wie er Feinde mit Schüssen ausschaltet. In der Schlacht um Helms Klamm liefert er sich mit seinem Freund Gimli, dem Zwerg, einen Wettstreit, bei dem ihn dieser knapp schlägt: Gimli hat mit seiner Axt 42 Feinde erschlagen, Legolas nur 41 erschossen – weil ihm die Pfeile ausgegangen sind. Letztendlich spielt es aber keine Rolle, ob mit Schwert, Axt oder Bogen getötet wird; Bögen und Bogenschützen haben im Ringkrieg keine herausragende Bedeutung – mit einer Ausnahme: In der Schlacht auf den Pelennor-Feldern vor Minas Tirith setzten die Haradrim, Verbündete von Sauron, riesige Kriegselefanten ein, weitaus größer als unsere heutigen Elefanten, teilweise mit Schlachttürmen auf ihren Rücken. Diese »Olifanten«, wie sie von den Hobbits genannt wurden, versetzten die Pferde der Gegner in Furcht und waren kaum zu töten, nur durch einen Schuss ins Auge. Deshalb mussten sich die Bogenschützen der vereinten Heere sehr nahe an diese Tiere heranwagen, und einige der besten und bekanntesten Schützen kamen dabei ums Leben, u. a. Derufin und Duilin, Söhne des Fürsten Duinhir aus Morthond, dem Schwarzgrundtal. Aus diesem Tal war Duinhir der Stadt Gondor mit 500 Bogenschützen zu Hilfe gekommen und in die Schlacht gezogen; es kehrten weitaus weniger zurück.